5.5.5. Aktivkohlefilter


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Bild 5.30: BOGE Filterkombination, Baureihe AF,
ein Aktivkohlefilter mit vorgeschaltetem Microfilter
Nach dem Einsatz von Hochleistungsfiltern und Trocknern enthält die technisch ölfreie Druckluft immer noch Kohlenwasserstoffe, sowie diverse Geruchs- und Geschmacksstoffe.

Es gibt zahlreiche Druckluftanwendungen, bei denen diese Rückstände zu Produktionsstörungen, Qualitätsbeeinträchtigungen und Geruchsbelästigungen führen würden.

Ein Aktivkohlefilter entfernt die Kohlenwasserstoffdämpfe aus der Druckluft. Der Restöl-Gehalt kann bis auf 0,005 mg/m³ reduziert werden. Die Druckluftqualität ist besser als nach DIN 3188 für Atemluft gefordert. Die auskondensierten Öltröpfchen scheidet bereits der vorgeschaltete Filter (BOGE-Microfilter Baureihe F) aus.


Funktionsprinzip

Die Filterung der Druckluft durch Adsorption ist ein rein physikalischer Vorgang. Die Kohlenwasserstoffe werden durch Adhäsionskräfte (unausgeglichene molekulare Anziehungskräfte) an die Aktivkohle gebunden. Dabei kommt es zu keiner chemischen Verbindung.

Die getrocknete und vorgefilterte Druckluft wird durch ein plissiertes Aktivkohle-Filterelement geleitet. Das Erscheinungsbild dieses Filterelements gleicht dem des Microfilters. Wie dort wird die Druckluft von innen nach außen durch das Filterelement geleitet.



Eigenschaften
  • Vorfilterung.
    Einem Aktivkohle-Filter muß immer ein Hochleistungsfilter und ein Trockner vorgeschaltet sein. Verunreinigte Druckluft zerstört das Adsorbat und reduziert die Filterwirkung.
  • Keine Regenerierung.
    Die Aktivkohlefüllung läßt sich nicht regenerieren. Je nach Sättigungsgrad muß sie ausgetauscht werden.
  • Standzeiten.
    Das Filterelement eines Aktivkohlefilteres muß nach ca. 300-400 Betriebsstunden ersetzt werden.


Anwendungsgebiete
  • Nahrungsmittel- und Genußmittelindustrie.
  • Pharmazeutische Industrie.
  • Chemischen Industrie.
  • Oberflächenbearbeitung.
  • Medizintechnik.