6.1. Kondensat



Kondensat besteht in erster Linie aus dem Wasser, das die Ansaugluft des Kompressors mit sich führt, und das bei der Verdichtung ausfällt. Das Kondensat enthält zudem viele Verunreinigungen.
  • Mineralölaerosole und unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus der Ansaugluft.
  • Staub und Schmutzpartikel in den unterschiedlichsten Formen aus der Ansaugluft.
  • Kühl- und Schmieröl aus dem Kompressor.
  • Rost, Abrieb, Dichtungsmittelreste und Schweißperlen aus den Leitungsnetz.


Kondensat ist aufgrund der hohen Schadstoffbelastung äußerst umweltschädlich und muß aus diesem Grund fachgerecht entsorgt werden. Die im Kondensat enthaltenen Mineralöle sind biologisch schwer abbaubar und beeinträchtigen Sauerstoffeintrag und Schlammverfaulung in den Kläranlagen. Dadurch wird die gesamte Wasseraufbereitung in ihrer Wirksamkeit reduziert. Die Folgen sind eine Gefährdung des Naturhaushaltes und der menschlichen Gesundheit.



Das Kondensat verschiedener Druckluftsysteme muß differenziert betrachtet werden. Je nach Umweltbedingungen und Verdichter hat das Kondensat andere Eigenschaften. Zum Beispiel:

  • Ölgeschmierte Verdichtersysteme.
    Bei Kompressoren dieser Art wäscht das Öl im Verdichtungsraum einen Teil der Aggressiv- und Feststoffe aus der Druckluft aus. Das führt dazu, daß ölgeschmierte Systeme üblicherweise Kondensate mit einen pH-Wert im neutralen Bereich erzeugen.
  • Ölfreie Verdichtersysteme.
    Die meisten Schadstoffe werden bei ölfreien Systemen mit dem Kondensat abgeführt. Aus diesem Grund liegen die pH-Werte des Kondensats im sauren Bereich. pH-Werte zwischen 4 und 5 sind dabei keine Seltenheit.
Auch die Konsistenz der Kondensate ändert sich mit den Randbedingungen. Die meisten Kondensate sind flüssig wie Wasser. In Ausnahmefällen können aber auch pastöse Kondensate vorkommen.